Erfolg für Nachpflanzungen bei Bäumen im Wohngebiet

Es ist fast neun Monate her, als mir bewußt wurde, dass meine Klimaverantwortung auch vor meiner Haustür gefordert ist. Obwohl schon seit 2016 beständig in meinem Quartier unterwegs, war mir erst im Sommer letzten Jahres, wohl auch im Zuge der Klimadebatten, die wir im Rat führten, aufgegangen, warum denn immer noch an vielen Stellen, an denen ursprünglich beim Bau der Straße Bäume vorgesehen waren, keine mehr standen. Und wenn ich es hier bei mir feststelle, wird das dann nicht auch in anderen Quartieren unserer Gemeinde der Fall sein und was sind das überhaupt für armseligen Bäumchen, die sich in den ganzen Jahren überhaupt nicht entwickelt haben? Also entschied ich mich, zu diesem Problem einen Antrag an den Rat der Gemeinde zu stellen. In Zeiten des Klimawandels zählt jeder Baum, oder nicht? Es hat lange gedauert, bis der Antrag die Stufen der Beratung durchlaufen konnte. Immerhin konnte ich in diesem Frühjahr mit Gemeindedirektor Dr. Dörsam und dem stellvertretenden Leiter des Bauhofs und einer Verwaltungsmitarbeiterin eine Begehung vor Ort unternehmen, bei der wir gemeinsam die Probleme der Bestandspflege und der Neuanpflanzung erörterten.

Nach meiner Rückkehr von einem mehrwöchigen Auslandsaufenthalt durfte ich bei meinem ersten Gang ums Viertel freudig feststellen, dass nunmehr Nachpflanzungen vorgenommen worden waren. Die dabei vorgenommene Baumwahl scheint sich an den bisherigen Bäumchen zu orientieren, was mich etwas enttäuscht. Aber immerhin, es ist nachgepflanzt worden. Es war an diesem Tag ziemlich heiß. Die Baumscheiben, also der Bereich um den Baum herum, sind professionell hergerichtet worden und weisen auch einen Drainagezugang auf, dennoch wirkte zumindest die Oberfläche ziemlich vertrocknet ich ahnte da noch nicht, welch ein Gewitter am Abend uns beehren würde.

Es muss an meiner Grundhaltung liegen, möglichst bei mir selbst oder bei den Mitbürgern die Lösung für Probleme zu suchen, statt gleich nach dem Staat zu rufen. Und so hatte ich sofort die Idee, wir sollten für die jungen Anpflanzungen Baumpaten suchen und machte mich Zuhause gleich an ein diesbezügliches Flugblatt, informierte sogar schon die Presse und bekam dann zu Recht von meiner Frau den Hinweis, vielleicht sorgt doch der Bauhof selbst dafür, frag doch erst nach.

Und so war ich den folgenden Tag Dienstag, den 23. Mai beim Gemeindedirektor und sprach ihn darauf an, ob es nicht sinnvoll sei, sich um Baumpaten zu bemühen. Dieses Ansinnen stieß bei meinem Gesprächspartner auf Zustimmung und so überlege ich, ob es auch in unserem Quartier Baumpaten Sinn machen. Um mich in diesem Bereich etwas sachkundig zu machen, suchte ich im Internet nach dem Thema Baumpaten und fand dort einen spannenden Ansatz, den die Stadt Nürnberg verfolgt. Dies führt nun dazu, dass ich darüber nachdenke, auf den Rat zuzugehen, damit wir uns umfassender um ein Konzept der Baumpatenschaften in Tostedt kümmern können. Inzwischen erhielt ich vom Bauhof die Nachricht, dass die Bäumchen über einen Bewässerungssack über den Sommer gebracht werden. Das ist sehr lobenswert, ob es aber das Nachdenken über Baumpaten erübrigt? Nun, es ist zumindest nicht mit Optimismus anzugehen, denn inzwischen wurde ich schon von mehreren Seiten darauf hingewiesen, dass es das schon mal gegeben habe in Tostedt, aber als Flop geendet habe. Bleibt die Frage, hat sich inzwischen die Haltung in der Bevölkerung dazu positiv gewandelt? Sagen Sie mir gerne ihre Meinung dazu: harrykalinowsky@gmail.com