Am 25. April, zwei Tage nach dem Haiku-Kunst-Workshop im JUZ Tostedt, fand im Filmmuseum Bendestorf die Verleihung der Urkunden an die Gewinner der Kultursommerpreise 2023, gestiftet von der Stiftung der Sparkasse Harburg-Buxtehude, statt. Für mich ist es der zweite Preis, den ich im Kulturbereich erhalte. Mein Debut als Preisträger erfuhr ich für ein Gedicht in einem Stadtteilwettbewerb in Kiel in meinen Fünfzigern. Als Vereinsvorsitzender und gleichzeitig konzipierender und durchführender Dozent durfte ich nun den zweiten Kulturpreis meines Lebens in Empfang nehmen. Zu diesem Vergnügen wurde ich quasi gedrängt, denn meine Vorstandskolleginnen hatten schon in den vorherigen Jahren gefordert, wir sollten als Verein an dem Kultursommerpreis teilnehmen. Für den Kultursommer 2023 brach auf den letzten Metern der Bewerbungsfrist mein Widerstand und ich wurde schon bald davon überrascht, dass mein in aller Eile konzipierter Workshop für preiswürdig gehalten wurde, kann doch niemand bezweifeln, dass das Thema eines japanischen Kurzgedichts ein etwas exotische Angelegenheit ist. Aber es war wohl genau dieser Aspekt, der den Preis für den Verein möglich machte. Das entnehme ich zumindest den Kommentaren auf der Veranstaltung zur Preisverleihung.
Das Ambiente der Verleihung war neu für mich, sprach mich aber insbesondere mit seiner Spezialausstellung zu den Beatles und John Lennon in der Heide sofort positiv an. Zurück gelehnt in echten Kinosesseln konnte wir entspannt den Ausführungen der Betreiber des Filmmuseums, unseres Landrats und des Vertreters der Sparkasse folgen. Unsere 2. Vorsitzende Gudrun Hofmann und die Beisitzerin im Vorstand Uschi Becker, hatten mich zu diesem Event, mit dem unser junger Verein seine erste Auszeichnung erhielt, begleitet. Mit einer kurzen Rede durfte ich mich dann für den Preis bedanken. Und wie das so ist, man steckt voll im Thema Haiku und geht wie selbstverständlich davon aus, dass jeder der Anwesenden weiß, worum es geht. Aber auch in den Kulturkreisen kann man nicht erwarten, dass jeder/jede weiß, dass es ein kulturell sehr spezielles japanisches Kurzgedicht in Silbenform ist. Sorry! Ich hoffe, diese potentielle Bildungslücke zumindest in Tostedt etwas schließen können, wenn im Herbst während der Kulturtage eine Präsentation des Workshops und seiner Ergebnisse im Schaufenster der Vereins in der Bahnhofstraße zu sehen sein werden.