Seit zwei Tagen bin ich in meinem Retreat im Vorland der Pyrenäen. Die Hitzewelle ist vorbei und heute ist es eher trüb, aber immer noch warm. Seit zwei Tagen mühe ich mich mit dem Poolwasser ab und lerne, was eine Sandpumpe alles leisten kann. Aber die vor mir liegende Zeit soll vor allem der Inspiration dienen. Da ich am 16. September ein weiteres Haiku-Seminar anbieten werde, möchte ich hierfür weitere Quellen und Workshop-Ideen entwickeln. Übers Internet buche ich Kurse in Sumi-e, im japanischen Tuschezeichnen. Dank Amazon ist die Grundausrüstung rechtzeitig vor der Abreise eingetroffen. Mal schauen, ob es hier demnächst meine ersten Versuche zu sehen gibt. In den letzten zwei Monaten habe ich fünf Bücher über japanische Haikumeister gelesen, daraus ergaben sich zahlreiche Inspirationen für eigene Haiku und eben auch für Haibun, diese spezielle Mischung aus Prosa und Lyrik. Mal schauen, wie weit mich die Haibun-Gattung noch führt.
Auf dem Bild seht ihr ein kleines Inspirationsensemble aus meinem Arbeitszimmer. Seit kurzem bin ich Besitzer eines alten japanischen Yatate, eines Schreibsets, das es in dieser Form schon seit dem Mittelalter gegeben haben soll, laut Wikipedia. Mein Exemplar besteht aus einem Metallstab, der den Pinsel aufnehmen kann, und an dessen einem Ende ein Behälter mit Klappe zur Aufbewahrung der Tusche angefügt ist, laut Wikipedia: 墨壷, sumi tsubo). Ein geeigneter Stoff dient zur Aufnahme der Tusche und wird in das Behältnis gestopft. Bashô soll so etwas auf seinen Reisen mit sich geführt haben.