CAMPAIGNING -WAHLKAMPFLEHREN

LIEBE FREUNDE UND FREUNDINNEN, liebe Demokraten, uns stehen gute sechs Wochen harte Wahlkampfzeiten ins Haus. Als Bürgerinnen und Bürger in der Samtgemeinde Tostedt, ganz gleich ob aus der FDP, der CDU oder der SPD und sonstiger politischer Vereinigungen, wir sind es die jetzt gefordert sind, den zentralen Prozess einer demokratischen Wahl zu einem für unsere Republik zuträglichen Ergebnis zu führen. Dabei kann helfen, sich mit den Besonderheiten von Wahlkämpfen zu befassen. Und da bin ich auf einen Podcast gestoßen, der in mehreren Folgen einen tiefen Einblick in die Geschichte der Wahlkämpfe und des sog. Campaignings ermöglicht. Soll heißen, was macht Wahlkampfstrategien erfolgreich, welche Fehler sollte man vermeiden und wie geht man auf die Bürgerinnen und Bürger zu. Um die Qualität unseres Wahlkampfes hier vor Ort zu heben, empfehle ich deshalb folgenden Podcast mit Frank Stauss, einem außergewöhnlichen Kenner und Profi in Sachen Wahlkampf:

Wer meinen Blog interessant und hilfreich findet, darf gerne in seinem Freundes- und Bekanntenkreis auf meinen Newsletter hinweisen, der über diese website zu bestellen ist.

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Ich habe an anderer Stelle schon deutlich gemacht, dass die Zuspitzung des FDP-Wahlkampfes auf die Person Christian Lindner eigentlich meinem liberalen Grundverständnis zuwiderläuft. Allerdings räume ich gerne ein, Christian Lindner ist ein eloquenter und überzeugender Redner und das beweist er mal wieder auf der Bühne des Stuttgarter Opernhaus. Deshalb verlinke ich hier gerne seine Rede, die auf youtube zu sehen ist: Lindner3K25

Elon Musk?

Heute, am Dreikönigstag scheint keine Partei ohne eine Aussage über Elon Musk auszukommen. Nach Lindner muss wirtschaftlicher Erfolg nicht unbedingt heißen, dass man auch im politischen Raum entsprechende Qualitäten aufweist. Das stimmt, das eine hat nicht notwendig mit dem anderen etwas zu tun.

Man kann sich, wie andere Stimmen schon laut wurden, auch dazu versteigen, sich eine Einmischung in innere Angelegenheiten zu verbitten, aber tun sowas nicht eigentlich autoritäre und totalitäre Regime?

Und natürlich kann man kritisieren, dass hier ein Mensch eine bislang auf der Welt nicht bekannte kommunikative Macht, die ihm sogar als Privatperson gehört, nutzt, um sich überall einzumischen. Da erscheint im Vergleich selbst die Hugenbergsche Medienwelt (der Pressezar) der Weimarer Republik als eine Bonsai-Macht.

Aber statt sich über eine offenbar allzumenschliche Marotte eines Mannes aufzuregen, der sich ganz wichtig nimmt und einen privaten Kampf für die „Freiheit“ zu führen meint, sollte man das dahinter liegende Moment eines fundamentalen Wandels in der öffentlichen Kommunikation begreifen. In meinen Augen erleben wir durch den Nimbus, den viele Musk verleihen, den Beginn einer nicht mehr rücknehmbaren Öffentlichkeit für eine Weltinnenpolitik. Jeder Bürger, der über eine Plattform mit der noch einigermaßen freien Welt sich verbindet, kann potentiell die Politik an anderen Stellen der Welt kommentieren und bewerten. Und der Influencer oder die Influencerin, die wir hier als Figur eingeführt sehen, wird die Welt der Politik vom Kleinsten einer Gemeinde bis hin zum Größten der Weltgemeinschaft potentiell beeinflussen können. Es wird nur nicht jeder so gehört werden können, wie ein Elon Musk. Aber Gleichbehandlung bei der zu beanspruchenden Aufmerksamkeit kann es einfach nicht geben.

In Bezug auf Elon Musk kommt mir ein Bild in den Sinn, das sich aus meiner Kindheit speist, in der mein Vater gerne in die Kneipe ging und mit anderen am Tresen über Politik redete und zumeist in einem Ton, der erkennen ließ, ich kenne mich aus und ich kann zu allem etwas sagen. Und daran erinnert mich Elon Musk. Er verhält sich wie ein Alphatier beim Biersaufen am Kneipentresen X, und das ohne den Druck, sich in der Sache wirklich kundig gemacht zu haben. Heute so, und Morgen so.

Wer etwas mehr über die, wenn ich es so formulieren darf, etwas flatterhafte Person Elon Musk erfahren will, dem empfehle ich das schon fast als Thriller daherkommende Buch: von Kate Conger & Ryan Mac: Elon Musk und die Zerstörung von Twitter, Die Inside-Story, Rowohlt 2024, im Original mit dem bezeichnenden Titel: Charakter Limit

Musk garantiert Unterhaltung, aber nicht Qualität. Entspannt Euch!

Guten Rutsch ins neue Jahr 2025

Wer auf ein längeres Leben zurück schaut, weiß, dass Unglücke zur Weihnachtszeit einen emotional anderen Stellenwert haben als zu anderen Zeiten. So ergeht es mir auch diesmal. Zwei Flugzeugabstürze, das hat es schon lange nicht mehr gegeben. Und wenn der Blick nach vorne geht, da türmen sich eine Menge Probleme und Risiken auf, wirtschaftlich, digital, sozial und politisch und was persönlich auf einen zukommen mag, weiß man in vielen Fällen gottseidank nicht vorher. Dennoch hoffe ich und mit mir viele Andere, es möge nicht so schlimm werden und es wird auch Positives geben. Und darum geht es immer, nach vorne schauen, Optimismus haben und ausstrahlen, dann lassen sich die meisten Hürden, die das Leben bieten wird, besser meistern. In diesem Sinne, bleibt gesund, erfreut Euch an Eurem Familienleben, vernachlässigt nicht das soziale Leben und seid optimistisch. Und wer Zeit und Lust hat, werde aktiv, gerne auch bei TösterKultur e.V.

Guten Rutsch! Euer Harry

TösterKultur e.V. ist für 2025 + 2026 gerüstet

Auf der letzten Ratssitzung des Gemeinderates der Gemeinde Tostedt wurde einstimmig, ohne meine Mitwirkung, beschlossen:

 Den Anträgen des gemeinnützigen Vereins „Töster Kultur e.V.“ wird wie folgt stattgegeben:
 

  1.       Für die Organisation und Durchführung der „Töster Kulturtage 2025 und 2026“ gewährt die Gemeinde Tostedt einen Zuschuss in Höhe von max. 2.500 € je Haushaltsjahr. 
     
  2.       Für die Organisation und Durchführung der „Fête de la Musique 2025 und 2026“ gewährt die Gemeinde Tostedt einen Zuschuss in Höhe von max. 1.500 € je Haushaltsjahr. 
     
  3.       Für die Entwicklung eines Beitrages zum Konzept HeideJazz sowie für die Umsetzung von Ideen zur kulturellen Nutzung des Parks „Am Sande“ 2025 und 2026 gewährt die Gemeinde Tostedt einen Zuschuss von max. 1.500 € je Haushaltsjahr. 

Dies ist eine Würdigung der Arbeit der Mitglieder von TösterKultur e.V. und seiner UnterstützerInnen und der beteiligten KünstlerInnen und Musizierenden. Mehr als 50 Veranstaltungen, die wir dieses Jahr angeboten haben, zeigen, was an kultureller Belebung möglich ist. Der Beschluss ist aber auch eine Verpflichtung, in unserem Engagement nicht nachzulassen. Wer also unsere Arbeit ebenfalls mit einer Geldspende würdigen will, darf dies gerne tun:

Sparkasse Harburg-Buxtehude
TösterKultur e.V.
DE12 2075 0000 0090 9880 07
BIC: NOLADE21HAM

Weihnachtszeit, eine gute Gelegenheit, etwas Gutes zu tun!

Politik in der Gemeinde

Nach der gestrigen Ratssitzung der Gemeinde Tostedt, die überwiegend sehr harmonisch verlief, geht mir ein Punkt nicht aus dem Kopf. Es geht um die Entwicklung des Gebiets zwischen Waldstraße und Bahnhofstr. Es wurde eine Veränderungssperre für das Gebiet des Bebauungsplans beschlossen. Das hat einige Anlieger dieses Gebietes beunruhigt, bis hin zu der Angst, wann werden wir enteignet. Uns Ratsmitglieder ist wohl allen klar, eine bestimmte, für die Gemeinde positive Entwicklung des Zentrums voranzutreiben, geht nicht ohne Interessenausgleich. Man muss sich gegenseitig zuhören und aufbauend auf gegenseitigem Verständnis nach Lösungen suchen, die beide Seiten mittragen können. Ein Scheitern ist nicht ausgeschlossen, wäre aber das schlechteste zu erwartende Ergebnis. Stillstand in der Entwicklung nutzt niemandem. Zudem sehe ich das Problem, dass die Erwartungen der Anlieger auf Resonanz, auf Handlungsreaktion seitens der Gemeinde mitunter ohne Verständnis für die Arbeitsweise der Verwaltung und der Abläufe in den politischen Prozessen ist. Auch in solchen Punkten bedarf es offenbar einer intensiveren gegenseitigen Abstimmung. Aber Zeit und Kapazitäten sind ein knappes Gut in einer Gemeindeverwaltung (hier: die zuständige Samtgemeindeverwaltung). Fördern wir das Verständnis füreinander, dann lassen sich auch leichter Lösungen finden und vermeintliches Unverständnis vermeiden. Ich wünsche der Verwaltung, meinen Ratskolleginnen und -kollegen im Gemeinderat und im Samtgemeinderat sowie allen Bürgerinnen und Bürgern ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes, friedliches und möglichst gesundes Jahr 2025!

Foto: H. Kalinowsky

Weihnachtsoratorium gesungen

Am 14. Dezember war es soweit, gemeinsam mit meiner Frau konnte ich erleben, was es heißt in einem Chor vor einer voll besetzten Kirche die erste drei Kantaten von Bachs Weoihnachtsoratorium zu singen, geführt von einem kongenialen Dirigenten, unserem Kantor Kai Schöneweiß, und orchestriert vom begeisternden Lüneburger Kammerorchester. An diesem Tag gab es zwei Vorstellungen zu meistern. Zuerst um 17 Uhr die hinreißende Aufführung des Weihnachtsoratoriums für Kinder und dann ab 19:30 Uhr die drei Kantaten, gleichfalls in der wunderbaren Johanneskirche zu Tostedt.

Ich werde hier nicht behaupten, dass ich fehlerfrei singen kann. Auch fand ich die Proben und das Singen anstrengend und fordernd. Zwar war das jetzt in meiner Tostedter Zeit schon das dritte Chorprojekt, das ich mitgemacht habe, aber ob es Mozarts Requiem oder Rossinis Petite Messe Solennelle war (beide mit dem engagierten Chorleiter Joachim Nee), es waren alle anstrengend und fordernd, gerade auch für mich als Tenorstimme. Dennoch, die Arbeit und die Fähigkeiten unseres Chorleiters haben mich motiviert, dabei zu bleiben und es hat sich gelohnt. Es war, wie schon in den anderen Chorprojekten, ein emotional absolut bewegendes Erlebnis, das ich nicht missen möchte. Ich kann nur jedem empfehlen, der einigermaßen mit dem Notenlesen klarkommt, macht mit bei einem Chorprojekt, es vermittelt körperlich, stimmlich und emotional ein positives Resultat. Und wenn die Chorgemeinschaft sich aufgeschlossen verhält, auch noch ein schönes Gemeinschaftserlebnis. Das Foto von Thilo Ramms zeigt einen Ausschnitt des Chores mit uns kurz vor der Abendaufführung und die Stimmung war offenbar schon gut.

Götterdämmerung der Demokratie

Grenzt es nicht an unfassbarem Wahnsinn? Jetzt sind die beiden führenden Nationen der Europäischen Union in handfesten Regierungskrisen. Es gibt keine Regierung in diesen beiden Ländern, die eine Mehrheit hätte. Ob wir in Deutschland verantwortungsvoller mit diesem Umstand umgehen als die Franzosen, kann man dann nur hoffen. Die Abstimmung gestern im französischen Parlament hat gezeigt, wenn es hart auf hart kommt, dann stimmen Linksextreme und Rechtsextreme gemeinsam gegen demokratische Kräfte. Wer gibt uns in Deutschland eine Garantie, dass das nach den nächsten Bundestagswahlen nicht auch bei uns passiert? Die Ausgrenzungsstrategie, die mitunter unter Bruch bisheriger demokratischer Gepflogenheiten verfolgt wurde, könnte zum Bumerang für demokratische Kräfte werden. Ich kann nur hoffen, dass die demokratischen Parteien sich darauf konzentrieren, pragmatische Lösungen für unsere Probleme zu entwickeln und dem Wahlvolk anzubieten. Ein Weiter so können wir uns nicht leisten und ohne Wirtschaftskraft nützt alle Sozialempathie nichts.

FDP im Abwärtssog

Als Liberaler kann man sich nur wundern, das erreichte mich gestern Abend in meinem E-Mail-Postfach um 21:16 Uhr:

„Liebe Parteifreundinnen und Parteifreunde,

Sie werden es vielleicht gelesen haben: Die FDP wird auf vielen Kanälen wegen der Ereignisse rund um das Ende der Ampel-Koalition seit Wochen massiv angegriffen. Es ist der offensichtliche Versuch, die Glaubwürdigkeit und Integrität der Freien Demokraten nachhaltig zu beschädigen. 

Zu den Vorgängen, die zu dieser Berichterstattung geführt haben, möchte ich Ihnen daher einige Erläuterungen geben:

Wie Sie alle wissen, hatten wir im „Herbst der Entscheidungen“ intensive Verhandlungen geführt, ob in der Koalition mit SPD, Grünen und FDP die notwendige Wirtschaftswende mit echten Reformen für mehr Wachstum und sichere Arbeitsplätze zu erreichen ist. Die Führung von Partei, Fraktion und die Minister haben in diesen Wochen immer wieder die politische Lage bewertet und über verschiedene Optionen beraten.

Auch auf Arbeitsebene im Hans-Dietrich-Genscher-Haus haben wir uns zu dieser Zeit auf denkbare Szenarien vorbereitet. Es ist meine Überzeugung als Bundesgeschäftsführer, dass die Partei jederzeit mögliche politische Szenarien in operatives Handeln umsetzen können muss. Ein entsprechendes Arbeitspapier hat nun seinen Weg zu einzelnen Medien gefunden und ist wiederum Gegenstand von zum Teil sehr tendenziöser Berichterstattung geworden. 

Wir haben uns daher heute entschieden, in die Offensive zu gehen und das in Rede stehende Arbeitspapier selbst zu veröffentlichen, um Spekulationen keine weitere Nahrung zu geben.

Wichtig für Sie zu dem Papier:

• Es handelt sich hierbei um ein Arbeitspapier, dass wir auf Ebene der Mitarbeiter erstellt und auch nur in diesem Kreis diskutiert haben. Es war nie Gegenstand der Beratungen der Parteiführung.

• Wenn sich also Mitglieder der Parteiführung wie der Generalsekretär von einzelnen, im Papier verwendeten Begriffen bei Medienanfragen distanziert haben, dann, weil sie den auf Mitarbeiterebene entstandenen Entwurf nicht kannten.

• Das Papier hat inhaltlich wie stilistisch nie das Entwurfsstadium verlassen und war damit kein offizielles Dokument der Bundesgeschäftsstelle.

Erlauben Sie mir noch einige Anmerkungen in der Sache:

Wie wir heute wissen, haben SPD und Grüne bereits seit dem Sommer darüber beraten, die Koalition mit der FDP über die Verknüpfung der Vertrauensfrage mit dem Bundeshaushalt2025 zu beenden.

Der Bundeskanzler hatte ebenfalls im Sommer mit dem Gedanken gespielt, Bundesfinanzminister Christian Lindner wegen seiner klaren Haltung zur Schuldenbremse zu entlassen.

Und wie ebenfalls bekannt wurde, existierten im Bundeskanzleramt drei Szenarien für den Ablauf des Koalitionsausschusses am 6. November 2024 inklusive drei vorbereiteten Reden des Bundeskanzlers.

Und richtig ist: Ohne eine Einigung auf die Wirtschaftswende hätte die FDP natürlich die Koalition verlassen müssen. Darauf haben wir uns, wie alle anderen Koalitionspartner auch, vorbereitet.

Die Skandalisierung der Vorbereitungen auf verschiedene Szenarien ist der Versuch, von den eigentlichen Gründen für das Scheitern der Regierung abzulenken. Der Stillstand der Ampel war längst zu einer Belastung für das Land geworden. Innerhalb der Koalition gab es kein gemeinsames Verständnis über die Dramatik der wirtschaftlichen Lage und die notwendigen Maßnahmen zur Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik.

Am Ende der Koalition stand der Vorschlag von Christian Lindner an Bundeskanzler Olaf Scholz, als Regierungskoalition gemeinsam und geordnet zu Neuwahlen zu kommen. Angesichts der verfahrenen Situation wäre dies der beste Weg für unser Land gewesen. Diesen Weg hat der Bundeskanzler ausgeschlagen.

Ich kann verstehen, wenn die teilweise tendenziöse Berichterstattung zu Verunsicherung und unbequemen Fragen in der Familie und im Freundeskreis führen. Meine Bitte ist, lassen wir uns davon nicht entzweien und das Wesentliche für den Wahlkampf aus dem Blick verlieren: wie wir Deutschland wieder auf Erfolgskurs bringen.

Es grüßt Sie herzlich

Ihr

Carsten Reymann
Bundesgeschäftsführer“

Mein erster Gedanke; warum tritt er nicht gleich zurück, wenn er solche Mitarbeiter hat? Mein zweiter Gedanke: Wem kann man noch trauen?

Und das ist die große Herausforderung unserer Zeit mit Fake News et al., wie schaffen wir Vertrauen? So wohl nicht!

Am Abend ist klar, sowohl Generalsekretär als Geschäftsführer sind zurückgetreten. Ob mit den richtigen Worten, kann ich derzeit nicht bewerten. Läuft jetzt eine Debatte um Lindner, oder traut sich keiner?