Töster Platz und Kultur, darum geht es?

Das war schon ein besonderes Ereignis, trotz Regen eine Podiumsdiskussion auf dem Schützenplatz mit allen drei Kandidaten und einer Kandidatin für den Bürgermeisterposten in der Samtgemeinde. Gottseidank aber per Livestream auf youtube ausgestrahlt und somit auch später abrufbar. Auf der mitunter regendurchpeitschten Bühne hielten sich tapfer ein als Unabhängiger antretender Amtsinhaber mit grünem Parteibuch, zwei Herausforderer, davon einer von der CDU und ein weiterer mit einer eigenen Liste und eine Herausforderin, die von der FDP nominiert worden war. Die Moderation kam tatsächlich von einem Jugendpfleger, denn es fing gleich mit Spielchen an, auf die sich die Beteiligten, ich weiß nicht warum, offenbar geeinigt hatten. Dieser RTL-Unterhaltungsstil greift offenbar um sich. Warum machen Erwachsene so etwas mit?

In meiner ersten Ratsperiode in Tostedt habe ich mich um die Umgestaltung und Umbenennung des damals noch so genannten Hindenburg-Platzes gekümmert. Konnte zusammen mit Burkhard Allwardt aber noch nicht einmal einen Stromanschluss durchsetzen, obwohl die Aussagen des Entwicklungskonzepts 2001 unseren Ansatz stützten. Seit Winter 2018 war ich im damaligen Organisationsteam für die Töster Kulturtage eingebunden und wurde dann 2020 im März Vorsitzender des Vereins TösterKultur e.V. Und so wurde ich hellwach, als es auf einmal um den Töster Platz und die Töster Kulturtage ging. Da habe ich es bedauert, nicht vor Ort gewesen sein zu können. Da hätte ich gerne die Beteiligten über Hintergründe, Diskussionslinien im Rat und die tatsächliche Angebotspalette des Vereins informieren können. Was mich freut, jetzt sind alle für die Töster Kulturtage und wenn unser Ortskünstler Erwin H. begreift, dass man dazu nicht eingeladen wird, sondern sich von sich aus einbringt, dann kann das ja noch was werden mit einer gut vernetzten Kulturszene in Tostedt.

Zu kurz kamen aber die Fragen nach der Wirtschaftsförderung für Tostedt und wie konkret Tostedter Politik für eine CO2-neutrale Zukunft aussehen kann. Da reicht es nicht, wenn alle die Farbe grün gut finden.

Unterm Strich war es eine gute Sache, dass auf diesem Wege die Bürger und Bürgerinnen der Samtgemeinde Tostedt die Gelegenheit bekamen, alle Kandidaten, männlich oder weiblich, im Disput live zu erleben.

Übrigens, die meisten der Kulturpolitiker aus Tostedt haben ein exzellentes Konzert in der Johanneskirche verpasst. Dort spielte am Sonntag (29.8.21) ab 17 Uhr das JAC-Klaviertrio im 3. Konzert der Reihe „Musik zum Leben“, ein Gemeinschaftsprojekt von evangelischer Kirchengemeinde mit Kantor Kai Schöneweiß und TösterKultur e.V.

Töster Kulturtage 2021!

Als Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins TösterKultur e.V. freue ich mich, dass es uns gelungen ist, für die Töster Kulturtage 2021 ein breites Portfolio an eintrittsfreien Veranstaltungen zusammen zu bekommen. Ich danke jetzt schon allen beteiligten Musikern, Autoren und Künstlern für ihr Engagement. Ohne Euch wäre das nicht möglich und Ihr macht Tostedt zu einer vitalen Gemeinde. Hinter allem steckt natürlich sehr viel Aufwand und von daher kann ich nur hoffen, dass die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltungen echte Spendierlaune mitbringen. Künstler und Verein habe es verdient.

Und hier kann man sich das aktuelle Programm runterladen.

Haiku-Workshop

Lust auf Poesie, auf Lyrik? Wäre das was für Sie? Oder denken Sie, das ist eher was für besonders feinsinnige Menschen, da stehe ich zu sehr im Leben? Schauen Sie mit mir nach Japan, dann bekommen Sie einen Eindruck, dass fast in jedem von uns ein Dichter oder eine Dichterin steckt ! In Japan hat sich das über Jahrhunderte mit der 17-Silben-Gedichtsform Haiku gezeigt. Und das lässt sich auf uns übertragen! In Deutschland nennt man das das Deutsche Kurzgedicht. Haben Sie Lust, mal auf eine lyrische Selbstentdeckungsreise zu gehen? Dann folgen Sie mir am 11. September um 14:00 Uhr in den Garten von Am Helferichheim 17, dort treffen wir uns für 2 Stunden zu einem Haiku-Workshop. Sie lernen diese spezielle volkstümliche Lyrik Japans kennen und üben sich ein in die Abfassung deutscher Versionen. Wir werden dabei den Transport dieser Poetik aus dem japanischen Kulturkreis in den deutschen in einer bestimmten Version vornehmen. Der Workshop führt Sie in die Gefilde eines sprachlichen Abenteuers, das viel Spaß und Erkenntnisse bereiten kann. Nicht umsonst findet dieser Workshop in der freien Natur statt. Corona wird uns bis dahin nicht verlassen haben, von daher ist die Anzahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen begrenzt und werden die Corona-Auflagen umzusetzen sein. Erforderlich ist deshalb eine Anmeldung über E-Mail, entweder über moin@toesterkultur.de oder über harrykalinowsky@gmail.com. Die zeitliche Reihenfolge der Anmeldungen bis zum 8. September bestimmt über die Teilnahme. Kosten fallen für Sie nicht an, ich würde mich jedoch freuen, wenn Sie freiwillig für den Verein TösterKultur e.V. spenden, dessen Vorsitzender ich bin. Ansonsten gilt für Essen und Trinken Selbstversorgung und vergessen Sie nicht, eigenes Schreibzeug mitzubringen, wetterangepasste Kleidung und eine Alltagsmaske. Ein Japaner würde selbst bei leichtem Regenwetter solch einen Töster Kultur Moment bei den Töster Kulturtagen 2021 nicht verpassen wollen!

Sie wissen nicht, wovon die Rede ist? Hier eines der berühmtesten Beispiele von einem japanischen Großmeister des Haiku: Basho, zitiert aus Buerschaper 1987, in der Übersetzung von Krusche:

Der alte Teich
Ein Frosch springt hinein –
das Geräusch des Wassers

Und hier sehen Sie den Workshop-Flyer:

Deutsch-Polnische Partnerschaft

Da ich Mitglied in der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Tostedt bin, beziehe ich automatisch das Deutsch-Polnische Magazin Dialog. Die aktuelle Ausgabe erinnert daran, dass mit dem 17. Juni nicht nur der Arbeiteraufstand in der DDR stattfand, sondern dass vor 30 Jahren auch der Deutsch-Polnische Nachbarschaftsvertrag und zugleich die Gründung des Deutsch-Polnischen Jugendwerks besiegelt wurde. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist hier vor Ort allerdings nicht viel passiert. Anders als in der Beziehung zur französischen Gemeinde Morlaàs. Vor allem scheint der vom Rat 2018 beschlossene Tag der Partnerschaften von Verwaltung und Politik völlig in Vergessenheit geraten zu sein. Dass man auch digital solche Vorhaben umsetzen kann ist offenbar noch niemandem vom Rat und der Verwaltung in den Sinn gekommen. Am 19. Juni bin ich um 15 Uhr auf dem Töster Platz, um anlässlich des Tages der offenen Gesellschaft mit Bürgerinnen und Bürger zu diskutieren, dann wäre das doch eine gute Gelegenheit, um die Idee der Völkerfreundschaft auf der konkrete Ebene von Tostedt zu bereden. Kommen Sie vorbei? Bringen Sie für sich Kaffe und Kuchen mit, dann wird die Diskussionsrunde gemütlich, trotz Corona.

Euer Harry Kalinowsky

Partnerschaft Tostedt-Morlaàs

Mitte April kam die Nachricht, die Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften für Europa e.V. hat den Verein TösterKultur e.V. aufgenommen. Zuvor hatte TösterKultur e.V. auf der Jahreshauptversammlung im März die Projektgruppe Morlaàs unter Leitung von Sabine Behrens-Hintz als satzungsrechtlich abgesichertes Vereinsorgan gegründet und bietet damit dem Freundeskreis Morlaàs nunmehr ein organisatorisches und gemeinnütziges Dach. Corona lässt die Partnerschaftspolitik derzeit jedoch nur bedingt umsetzbar werden. Der Austausch stagniert und nicht zuletzt wegen Nachfolgeproblemen im Partnerschaftskomitee von Morlaàs . Umso wichtiger, dass es uns gelungen ist, mit Förderung durch den Deutsch-Französischen Bürgerfonds, unser Musivideoprojekt umzusetzen. Dies ist ein starkes Signal für unsere Bereitschaft, die Partnerschaft weiter zu pflegen. Das Chanson „Mon Coeur t`aime“ findet Ihr hier auf Youtube.