Kulturraum für Tostedt

Als Vorsitzender von TösterKultur e.V. habe ich schon nach kurzer Zeit lernen müssen, Kulturraum in Tostedt ist knapp und er wird immer knapper. Wir wurden als Verein zwar meistens freundlich aufgenommen, aber es zeigte sich doch auch, jeder Raum hat Beschränkungen, die Kunst- oder Kulturangebote einschränken. Das geht vom Jugendzentrum über das Haus der Begegnung, die Gemeinderäume der beiden großen Kirchen bis hin zu der Aula der Grundschule Poststraße oder die Obergeschosse der Sparkasse und vom Haus am See. Wir nutzen sie, und es ist auch gut, dass wir sie nutzen dürfen. Sie sind nutzbar für uns und dennoch, für das, was möglich und sinnvoll wäre, sind sie nicht die Antwort die Kunst und Kultur in Tostedt brauchen. Fangen wir mit den ganz simplen Dingen an, die irgendwo untergebracht werden müssen. Stühle, Tische, Pavillons, technisches Equipement, Dekomaterial, Workshopmaterialien, Bücher, Kunstwerke u.a. Bislang wird dies privat und auf verschiedene Standorte verteilt verwahrt. Aber auch, wo können sich bei Bedarf Arbeitsgruppen zusammensetzen und auf vorhanden Bürologistik zurückgreifen? Wo gibt es die Möglichkeit, interessante Ausstellungskonzepte, die jenseits der Wandbehängung links und rechts eines Ganges konzipierbar wären, umzusetzen?

Diese Beispiel mögen genügen, um zu zeigen, dass ein Kulturraum, der Möglichkeiten schafft, in und für Tostedt fehlt. Und ist es vermessen, sich einen Kulturraum zu denken, der in seiner ästhetischen Ausgestaltung die Nutzer und Besucher positiv zu überraschen weiß?

Im Vorstand des Vereins haben wir diskutiert, wie wir mit diesem Wunsch weiter umgehen wollen und haben uns dazu entschlossen, dieses Thema auf ein eigenes organisatorisches Gleis zu setzen. Wir suchen demnach jetzt Menschen, die bereit sind, sich der Idee eines Kulturraums für Tostedt entweder in Form eines Vereins oder einer Genossenschaft anzunehmen. Junge Kommunalpolitiker wären hier besonders aufgefordert, dieses bürgerschaftlich zu organisierende Projekt auf ein konstruktives Gleis zu setzen. Es gibt derzeit einige Objekte in Tostedt, die zum Verkauf anstehen und geeignet wären, die Kulturraumfrage zumindest zu lindern, so z. B. das Niedersachsenhaus in der Bremer Str. 4 mit einem faszinierenden Kuppelgewölbe, das immer wieder zum Verkauf ansteht. Ebenso, nebenan, Bremer Str. 6, ein Zweifamilienhaus im Stil der Vierziger (?), oder aber ein Haus in der Bahnhofstraße, Ecke Freudenthalstraße, oder ein Pfeifengrundstück in der Lohbergenstr. Es gibt viele Ansätze, die zu prüfen und ggf. zu entwickeln wären.

Ein Team, das sich dieser Aufgabe annimmt, müsste erst einmal eine Art Pflichtenheft entwickeln, um herauszuarbeiten, was bräuchten wir, was würde Tostedt in der Kulturraumversorgung voranbringen? Wir würden unsere Erfahrungen ebenso einbringen, wie vielleicht auch ein Architekt seine Erfahrung?

Ich lass diesen Input hier einfach mal so stehen und dann schaue ich, ob sich Menschen finden lassen, die Lust auf ein tolles Projekt haben, das Tostedt aufwerten könnte. Abonniert gerne meinen Newsletter.