Mehrheit der FDP für Ampel

Das nenn ich einen Start der besonderen Art ins neue Jahr für die FDP. 52% der Befragungsteilnehmer stimmen für die Fortsetzung der Ampel, 48% dagegen. Okay, die Parteileitung darf sich freuen und feiern, dass es eine gelebte innerparteiliche Diskussion gibt. Sie sollte aber auch erkennen, dass die Mitgliedschaft der Partei schlicht in zwei Hälften geteilt ist. Das stellt eine Herausforderung an die Parteiführung dar, der sie sich gewachsen zeigen muss. Dazu würde als Erstes eine politische Kommunikation gehören, die keine Beschönigung und Selbstbeweihräucherung pflegt, sondern Problemkonstellationen und liberale Vorschläge und Grenzen der Durchsetzbarkeit nüchtern kommuniziert und auf dieser Basis Politikgestaltung betreibt und fördert.

Partnerschaft erfolgreich gelebt

Insgesamt 13 Bürgerinnen und Bürger aus der französischen Partnergemeinde Morlaàs, darunter der Bürgermeister Joël Ségot und der Präsident der Partnerschaftsgesellschaft, Olivier Lahore, waren vom 21. bis zum 27. Oktober zu Gast in Tostedt. Mit einem Orgelworkshop und Ausflügen mit Führungen durch Buxtehude, Hamburg (Rathaus) und Lüneburg sowie ins Kiekeberg-Museum wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten. Sabine und Claudia Behrens haben sich intensiv in das Programm eingebracht und mich hervorragend unterstützt. Am 23. Oktober wurden wir im Rathaus durch Dr. Dörsam begrüßt und am 26. Oktober fand gemeinsam mit den einen Tag vorher angereisten Gästen aus der anderen Partnergemeinde Lubaczòw auf Einladung der Gemeinde ein gemeinsames Abendessen in Bostelmanns Hotel statt. Der Abend dürfte allen Beteiligten lange in Erinnerung bleiben, da ein spontanes Singen der verschiedenen Nationalitäten eine tolle Stimmung hervorrief.

Unser Austausch mit Morlaàs wurde vielfältig unterstützt. Die Bäckerei Weiss bot vor dem Ausflug nach Buxtehude eine Stärkung an, der PD-Verlag sponsorte unser Abschiedsgeschenk an die Franzosen, die Sparkassen Stiftung, die Bürger Stiftung und die Irene und Friedrich Vorwerk-Stiftung unterstützten ebenfalls den Austausch. Familie Hardy sorgte für einen Empfang, Freundinnen aus dem Freundeskreis für Simultanübersetzungen und vieles mehr. Ihnen allen danke ich für diese wertvollen Unterstützung, zeigt sie doch, dass die Völkerfreundschaft, wie man früher sagte, in Tostedt lebendig ist.

Partnerschaft mit Morlaàs kommt in Schwung

2023 kommt endlich richtig Schwung in die Partnerschaft zwischen Morlaàs und der Gemeinde Tostedt. Nachdem zur Fête de la Musique am 21. Juni Juan Valiente und Mika Prieto mit Latin Pop Made in France aus Morlaàs das Eröffnungskonzert gaben, steht nun fest, dass zwischen 10 bis 12 Bürgerinnen und Bürger Tostedt besuchen werden. Zu den Gästen wird auch der Bürgermeister von Morlaàs gehören. Der Besuch findet in der Zeit vom 21. bis 28. Oktober statt. Wir sollten alles tun, um diesen Besuch zu einem Erfolg zu verhelfen. Dazu sind insbesondere die Gemeinde und der Rat von Tostedt aufgerufen. Die Partnerschaft ist vor weit über 30 Jahren vom Rat beschlossen worden. Jetzt haben wir die Chance, den Einbruch durch die Coronazeit, in der der Austausch zum Erliegen kam, zu überwinden.

Künstler und Gastgeberinnen und Gastgeber erleichtert nach einem erfolgreichen Eröffnungskonzert für die Fête de la Musique. Foto: Kalinowsky

Eröffnungsplakat

Fête de la Musique, ein erfolgreiches Konzept

Es ist geschafft, die miteinander verschränkten Kulturereignisse, die Fête de la Musique und die Eröffnung des Parks Am Sande, sind bei gutem Wetter und mit vielen Besuchern über die Bühne gegangen. Die Fête hat sich damit ihren Platz im Kulturkalender von Tostedt erorbert. 2024 wird der 21. Juni ein Freitag sein. Man wird sehen müssen, wie der neue Park und der Markttermin sich einpassen lassen in das Flanierkonzept für die Musik.

Der Rückblick auf 2023 fällt auf jeden Fall positiv aus. Mich persönlich hat es sehr positiv überrascht, wie die zweite Fête in Tostedt in den Musikerkreisen aufgenommen wurde. Nicht nur aus Tostedt, auch aus der näheren und weiteren Umgebung bis nach Hamburg kommen Musikerinnen und Musiker auf den TösterKultur Verein zu und wollen mitmachen. Das garantiert auch für 2024 eine gute Mischung aus bewährten Teilnehmenden und neuen Musikerinnen und Musikern. Überraschungen wie das Trio con brio, die Klezmer-Gruppe oder Ben`s fabulous aus Sprötze wird es weiterhin geben und es darf gerne auch international bleiben und weiter werden.

Für mich persönlich wird sich für 2024 allerdings die Stellung in der Organisation der Fête ändern. Da ich im Juni 2024 familiär anderweitig eingebunden sein werde, wird jemand anderes das organisatorische Zepter für die Fête in die Hand nehmen müssen.

Hier einige Eindrücke vom 21. Juni 2023:

Fotos: Reinhardt Matthes, abgekürzt als RM, Harry Kalinowsky, abgekürzt als HK

RM:

Fotos: HK

Hoffen auf gutes Wetter

Es ist Donnerstag, der 15. Juni und plötzlich ändert sich die Wettervorhersage für Tostedt gründlich. Gestern noch hieß es, bewölkt, aber trocken wird der 21. Juni. Jetzt besteht Regen und Gewittergefahr mit 50 %-Wahrscheinlichkeit. Ist das der Grund, warum heute jemand von der Presse von mir wissen wollte, was denn bei Regen der Plan B für die Fête de la Musique sei? Nun, ganz klar, dann weichen wir aus auf das evangelische Gemeindehaus, das Heimathaus und die Johanneskirche, etwas Chaos dürfte unvermeidlich sein, aber es fällt nicht alles ins Wasser, wenn es naß wird.

Hält das Wetter zur Fête?

Nur noch wenige Tage bis zur Fête de la Musique am 21. Juni. Vermutlich wissen immer noch nur wenige Menschen, was es damit auf sich hat. Nur kurz, es handelt sich um ein immer am Sonnenwendtag stattfindendes Musikfest, das in Paris 1982 als Konzept eingeführt wurde und inzwischen weltweit umgesetzt wird. Musiker aller Stilrichtungen treten ohne Gage im öffentlichen Raum oder an besonderen, ansonsten nicht musikaffinen Orten auf. Ein Musikfest von Bürgern für Bürger (w,d, eingeschlossen).

Nach vier intensiven Vorbereitungsmeetings und die nur wenige Wochen vorher hinzugekommene Aufgabe, die Eröffnung des Parks in das Konzept zu integrieren, wird es nunmehr um 16 Uhr ein Eröffnungskonzert geben und um 17 Uhr der neue Park hinter Am Sande von der Samtgemeinde eröffnet werden. Ab 17:15 Uhr beginnt dann das musikalische Flanieren. Hier die Übersicht über locations und Künstler:

Erfolg für Nachpflanzungen bei Bäumen im Wohngebiet

Es ist fast neun Monate her, als mir bewußt wurde, dass meine Klimaverantwortung auch vor meiner Haustür gefordert ist. Obwohl schon seit 2016 beständig in meinem Quartier unterwegs, war mir erst im Sommer letzten Jahres, wohl auch im Zuge der Klimadebatten, die wir im Rat führten, aufgegangen, warum denn immer noch an vielen Stellen, an denen ursprünglich beim Bau der Straße Bäume vorgesehen waren, keine mehr standen. Und wenn ich es hier bei mir feststelle, wird das dann nicht auch in anderen Quartieren unserer Gemeinde der Fall sein und was sind das überhaupt für armseligen Bäumchen, die sich in den ganzen Jahren überhaupt nicht entwickelt haben? Also entschied ich mich, zu diesem Problem einen Antrag an den Rat der Gemeinde zu stellen. In Zeiten des Klimawandels zählt jeder Baum, oder nicht? Es hat lange gedauert, bis der Antrag die Stufen der Beratung durchlaufen konnte. Immerhin konnte ich in diesem Frühjahr mit Gemeindedirektor Dr. Dörsam und dem stellvertretenden Leiter des Bauhofs und einer Verwaltungsmitarbeiterin eine Begehung vor Ort unternehmen, bei der wir gemeinsam die Probleme der Bestandspflege und der Neuanpflanzung erörterten.

Nach meiner Rückkehr von einem mehrwöchigen Auslandsaufenthalt durfte ich bei meinem ersten Gang ums Viertel freudig feststellen, dass nunmehr Nachpflanzungen vorgenommen worden waren. Die dabei vorgenommene Baumwahl scheint sich an den bisherigen Bäumchen zu orientieren, was mich etwas enttäuscht. Aber immerhin, es ist nachgepflanzt worden. Es war an diesem Tag ziemlich heiß. Die Baumscheiben, also der Bereich um den Baum herum, sind professionell hergerichtet worden und weisen auch einen Drainagezugang auf, dennoch wirkte zumindest die Oberfläche ziemlich vertrocknet ich ahnte da noch nicht, welch ein Gewitter am Abend uns beehren würde.

Es muss an meiner Grundhaltung liegen, möglichst bei mir selbst oder bei den Mitbürgern die Lösung für Probleme zu suchen, statt gleich nach dem Staat zu rufen. Und so hatte ich sofort die Idee, wir sollten für die jungen Anpflanzungen Baumpaten suchen und machte mich Zuhause gleich an ein diesbezügliches Flugblatt, informierte sogar schon die Presse und bekam dann zu Recht von meiner Frau den Hinweis, vielleicht sorgt doch der Bauhof selbst dafür, frag doch erst nach.

Und so war ich den folgenden Tag Dienstag, den 23. Mai beim Gemeindedirektor und sprach ihn darauf an, ob es nicht sinnvoll sei, sich um Baumpaten zu bemühen. Dieses Ansinnen stieß bei meinem Gesprächspartner auf Zustimmung und so überlege ich, ob es auch in unserem Quartier Baumpaten Sinn machen. Um mich in diesem Bereich etwas sachkundig zu machen, suchte ich im Internet nach dem Thema Baumpaten und fand dort einen spannenden Ansatz, den die Stadt Nürnberg verfolgt. Dies führt nun dazu, dass ich darüber nachdenke, auf den Rat zuzugehen, damit wir uns umfassender um ein Konzept der Baumpatenschaften in Tostedt kümmern können. Inzwischen erhielt ich vom Bauhof die Nachricht, dass die Bäumchen über einen Bewässerungssack über den Sommer gebracht werden. Das ist sehr lobenswert, ob es aber das Nachdenken über Baumpaten erübrigt? Nun, es ist zumindest nicht mit Optimismus anzugehen, denn inzwischen wurde ich schon von mehreren Seiten darauf hingewiesen, dass es das schon mal gegeben habe in Tostedt, aber als Flop geendet habe. Bleibt die Frage, hat sich inzwischen die Haltung in der Bevölkerung dazu positiv gewandelt? Sagen Sie mir gerne ihre Meinung dazu: harrykalinowsky@gmail.com

Preisverleihung im Filmmuseum Bendestorf

Am 25. April, zwei Tage nach dem Haiku-Kunst-Workshop im JUZ Tostedt, fand im Filmmuseum Bendestorf die Verleihung der Urkunden an die Gewinner der Kultursommerpreise 2023, gestiftet von der Stiftung der Sparkasse Harburg-Buxtehude, statt. Für mich ist es der zweite Preis, den ich im Kulturbereich erhalte. Mein Debut als Preisträger erfuhr ich für ein Gedicht in einem Stadtteilwettbewerb in Kiel in meinen Fünfzigern. Als Vereinsvorsitzender und gleichzeitig konzipierender und durchführender Dozent durfte ich nun den zweiten Kulturpreis meines Lebens in Empfang nehmen. Zu diesem Vergnügen wurde ich quasi gedrängt, denn meine Vorstandskolleginnen hatten schon in den vorherigen Jahren gefordert, wir sollten als Verein an dem Kultursommerpreis teilnehmen. Für den Kultursommer 2023 brach auf den letzten Metern der Bewerbungsfrist mein Widerstand und ich wurde schon bald davon überrascht, dass mein in aller Eile konzipierter Workshop für preiswürdig gehalten wurde, kann doch niemand bezweifeln, dass das Thema eines japanischen Kurzgedichts ein etwas exotische Angelegenheit ist. Aber es war wohl genau dieser Aspekt, der den Preis für den Verein möglich machte. Das entnehme ich zumindest den Kommentaren auf der Veranstaltung zur Preisverleihung.

Das Ambiente der Verleihung war neu für mich, sprach mich aber insbesondere mit seiner Spezialausstellung zu den Beatles und John Lennon in der Heide sofort positiv an. Zurück gelehnt in echten Kinosesseln konnte wir entspannt den Ausführungen der Betreiber des Filmmuseums, unseres Landrats und des Vertreters der Sparkasse folgen. Unsere 2. Vorsitzende Gudrun Hofmann und die Beisitzerin im Vorstand Uschi Becker, hatten mich zu diesem Event, mit dem unser junger Verein seine erste Auszeichnung erhielt, begleitet. Mit einer kurzen Rede durfte ich mich dann für den Preis bedanken. Und wie das so ist, man steckt voll im Thema Haiku und geht wie selbstverständlich davon aus, dass jeder der Anwesenden weiß, worum es geht. Aber auch in den Kulturkreisen kann man nicht erwarten, dass jeder/jede weiß, dass es ein kulturell sehr spezielles japanisches Kurzgedicht in Silbenform ist. Sorry! Ich hoffe, diese potentielle Bildungslücke zumindest in Tostedt etwas schließen können, wenn im Herbst während der Kulturtage eine Präsentation des Workshops und seiner Ergebnisse im Schaufenster der Vereins in der Bahnhofstraße zu sehen sein werden.

Beeindruckendes Konzert

Einen Tag später hallt in mir immer noch die musikalische Potenz von Sahin Ucar wider. Das Benefizkonzert gestern Abend in der Johanneskirche war gut besucht und mehr als 1000 € kamen an Spenden für das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe zusammen. Sahin Ucar spielt nicht nur Klavier zu den Bildern einer Diashow, mit der das Erdbeben thematisch aufbereitet worden war, er spielte auch eine türkische Flöte, kommentierte und sang ausdrucksstark in türkischer und deutscher Sprache. Die Improvisationen wechselten zwischen Moll und Dur und der Flügel wurde in seiner Gesamtheit als Instrument benutzt und Saiten gezupft und beklopft. Es war ein beeindruckender Abend und niemand hat die Johanneskirche unbeeindruckt verlassen, da bin ich mir sicher.

FOTO: Kalinowsky
Foto: Kalinowsky