Hoffnung für Pergola-Begrünung

Gestern, am Tag der deutschen Einheit, der er mal war, hat Dr. Peter Dörsam bekannt gegeben, dass die Pergola am Spielplatz im Park Am Sande mit Rankpflanzen, darunter ein nichtblühender Wein, ausgestattet werden soll. Damit trägt mein beharrliches Drängen auf eine Bepflanzung hoffentlich „Früchte“.

Nachtrag am 28. Juni 2025

Leider noch nichts Neues!

Harry, Hugo und das Völkerrecht

Diesmal war Hugo als erster im Café. Sein Termin in der Bauverwaltung war schneller erledigt als gedacht. Als er das Café betritt, draußen hat sich gerade das Sommerwetter durch ein Sturmtief ablösen lassen, sind einige Tische gut besetzt. Dem Augenschein nach weniger klassische Frühstückspärchen, mehr beruflich miteinander verbundene Menschen. Handwerkerteams, die sich eine Kaffepause gönnen. Auch Menschen und Anwälte, sie erkennt Hugo eigentlich immer, die vor oder nach einem Termin beim Amtsgericht oder beim Grundbuchamt sich bei einem Getränk und einem belegten Brötchen besprechen wollen. Das viele Gemurmel erzeugt eine bemerkbare Geräuschkulisse. Hugo denkt an das Vogelgezwitscherhäuschen, das seine Frau zu ihrem Geburtstag geschenkt bekommen hatte und seitdem den Hausflur bezwitschert. sobald ihn jemand betritt. Vielleicht sollte man das als Hintergrundgeräusch einspielen, dann wird es vielleicht leiser, denkt er.

Mit seiner Tasse geht er zu einem der Hochtische, die noch frei sind und schaut sinnend nach draußen am Tresen vorbei, ob sein kleiner Bruder wohl pünktlich auflaufen wird. Da Harry der Jüngere der beiden Brüder ist, bleibt er für Hugo immer der Kleine, Hugo lässt sich doch nicht so einfach entthronen in der Familienfolge. Draußen donnern große Landwirtschafts-maschinen vorbei und übertönen zwischendurch alles Gemurmel.

Harry betritt den Laden. Hugo blickt hoch und sieht seinen Bruder, der mit einer blauen Chinohose und einem schwarzen T-Shirt bekleidet, offenbar denkt, das Sturmtief wäre noch nicht vor Ort.

Hi, Bruderherz, hast Du den Wetterbericht geleugnet?

Harry stutzt erst und kontert: Ich bin auf der Höhe der Zeit, wir alle leben in einer Simulation und da manifestiere ich mir täglich, es ist Sommer, also kleide ich mich auch wie im Sommer, noch nie von gehört?

Oh, Kleiner, gehörst Du jetzt auch zu den Abgedrifteten?

Na ja, noch nicht wirklich. Aber was da alles auf X oder Insta oder TikTok rumgeistert über die Kraft der Manifestation, besser, der Selbstmanipulation, ist schon heftig. Und manchmal denke ich, vielleicht ist ja doch was dran. Aber da Du ja Internet meidest, kann Dir das ja nicht passieren, oder?

Mir reichen die Nachrichten im Fernsehen, Kleiner, und dann habe ich die Nase auch schon wieder voll von diesem Politspektakel, das uns offenbar immer mal wieder dem dritten Weltkrieg nahe bringt.

Du meinst den Angriff der Israelis und dann der USA mit den B2-Bombern auf die iranischen Atomanlagen? Da bin ich mir auch nicht sicher, ob die Einschätzung, man habe das den Iranern jetzt endgültig aus der Hand geschlagen, zutreffen wird. Putin bietet sich doch dort gerade als Helfer in der Not an. Aber heute Morgen wurde doch ein Waffenstillstand verkündet, sequenziell, wie unser Kanzler meint.

Verrückte Zeiten, Kleiner, wer hätte das gedacht, dass wir noch einmal in diese Lage kämen. Und dabei ist die Völkerrechtsfrage doch klar, oder, das war kein Präventivschlag, das war völkerrechtswidrig, was die Israelis und die Amerikaner da veranstalten, oder?

Könnte man meinen, angesichts des Gewaltverbots in der UN-Charta. Aber da sind sich die Völkerrechtsexperten nicht ganz so einig, wie einige es gerne darstellen. Ich denke, dass die Diskussion sowieso zu kurz greift um das Völkerrecht. Moralisch, aus westlicher Sicht, mag es stimmen, dass man erst bei konkreter Gefahr präventiv handeln darf. Ganz aktuell mal wieder auf X vom Schweizer Friedensforscher Daniele Ganser aufgetischt. Solch eine Sicht greift meines Erachtens jedoch zu kurz. Das Völkerrecht, das Völkerrecht, rufen diese Leute und übersehen, dass das Völkerrecht in besonderem Maße nur Ausdruck bestehender Machtverhältnisse unter den Imperien dieser Welt ist, low law, weiches Recht. Wenn es der USA nicht passt, dass es einen Strafgerichtshof gibt, wird er auch nicht anerkannt. Wenn es Russland nicht passt, dass die Atomanlagen im Iran zerstört werden, reden sie vom Völkerrecht. Haben aber kein Problem damit, sich das Recht auszunehmen, überall, wo ein russischer Soldat seinen Fuß hingesetzt hat, als legitimes und völkerrechtlich legales russisches Gebiet anzusehen. Heuchelei, wohin Du schaust. Und wenn der Iran plötzlich behauptet, ein friedliebendes Volk zu sein, nimmt man das hin. Obwohl die Imame und ihre Gefolgschaft sofort wieder Tod den USA schreien. Wie verrückt ist das alles ! Ein Staat, dessen Staatsdoktrin, um mal diesen beliebten Begriff der deutschen Politik zu gebrauchen, die Vernichtung Israels und, das vergessen viele, der USA ist, darf also in Ruhe mit terroristischen Mitteln und terroristischen Helfershelfer seine Ziele verfolgen, weil das Völkerrecht es noch nicht als akut genug ansieht? Und jeder darf auf der Weltbühne alles behaupten und gerne auch das Gegenteil von Gestern?

Harry, Du bist ja richtig auf Zinne!

Stimmt, Israel darf über die iranischen Hilfstruppen von Hamas, Hisbollah und Huthis unablässig angegriffen und damit geschwächt werden und der eigentliche Antreiber dieser Auseinandersetzung, der Iran, darf sich völkerrechtlich noch auf der sicheren Seite wähnen? Das geht wirklich nicht! Was für ein Völkerrecht soll das denn sein?

Das ist ein aus der Zeit gefallenes Völkerrecht, als man glaubte, westliche Werte durch ein starkes Amerika zur Grundlage des Völkerrechts und der UN-Charta machen zu können. Inzwischen ist unsere Welt aber längst nicht mehr westlich dominiert und demokratisch und rechtsstaatlich sowieso nicht und so kommen immer mehr menschenverachtende autoritäre Systeme in der UN an Machtpositionen und machen ihre Spielchen mit den westlichen Moral- und Rechtsvorstellungen und usurpieren UN-Organisationen für ihre Zwecke des Machterhalts und der Machterweiterung. Und wenn man auf diese realen Machtverschiebungen hinweist, wird man vermutlich von den realitätsblinden Friedensapostel als Kriegstreiber angesehen. Aber Recht, und gerade das Völkerrecht, braucht eine Basis des Konsenses aller wichtigen Beteiligten um wirklich Recht zu sein. Und dieser Konsens hat sich in den letzten Jahren ziemlich aufgelöst. Und dazu trägt nicht nur die Achse des Bösen bei, auch vieles, was inzwischen in der Sozialwissenschaften als hyperkritische Theorien über die doch so üble Vorherrschaft des weißen Mannes en vogue geworden ist, wird gerne von machthungrigen Potentaten gegen den sog. Westen verwandt.

Harry, was meinst Du denn damit schon wieder?

Es ist so ermüdend zu sehen, wie dekonstruktives Denken, das ich mal intellektuell als sehr reizvoll angesehen habe, zur Blindheit in der Wahrnehmung der Wirklichkeit geführt hat. Sklaventum, da geht nur der Blick auf den weißen Mann. Dass Sklavenhalterei bis Heute vor allem in Nordafrika noch praktiziert wird und schon weit vor der Eroberung der Welt durch Kolumbus und Co, das wird schlicht ausgeblendet. Aber mein Kaffee wird kalt, lass gut sein für Heute.

Ja, lass gut sein. Wenn Du so redest, brauche ich wirklich kein Internet und keine Nachrichten mehr. Schöne Grüße von Jutta übrigens, ihr solltet mal wieder zum Fußball bei uns vorbei kommen, vielleicht schafft es ja ein deutscher Klub ins Finale dieser Klub-WM der Millionäre.

Ja, schaun wir mal, BVB oder Bayern. Du bist ja mehr für die Bayern, da hast Du ja schon Erfahrung mit den Reichen. Okay, ich muss schon wieder, der Hund muss noch raus. Ciao, Bro!

Hugo sieht, wie sein Bruder das Café verlässt und in Richtung Wistedt verschwindet. Dann bringt er das Geschirr zum Sammelpunkt und macht sich Richtung Auto auf.

Fête de la Musique Erfolg auf ganzer Linie

Das Wetter war fantastisch, alle Musizierenden wussten zu gefallen und oft das Publikum mitzureißen. Als Vorsitzender kann ich nur stolz sein auf Kai Schöneweiß und seine Leistung im Vorfeld und für die Auftritte in der Johanneskirche, ebenso auf die Behrens-Sisters und den Freundeskreis Morlaàs, die die Wiese vor dem ev. Gemeindehaus in französisches Flair zu tauchen wussten, nicht zuletzt durch die großzügige Gebäckspende der Bäckerei Weiss. Und dann Familie Hardy, die im Vorfeld der Johanneskirche zum Wohl unserer Gäste beitrugen und Uschi mit dem Vereinsstand beistanden. Und dann Gudrun Hofmann und ihre Frauenkreis, der sich um das Geschehen und das Angebot im Hof des Atelier Karwecks sorgten. Es war alles in allem, nicht zuletzt durch den krönenden Abschluss durch Sambucada ein voller Erfolg. Und dennoch kommt ein Schatten auf diesen Tag, denn Kai Schöneweiß, und ich kann das sehr gut nachvollziehen, wird sich beruflichen zum 1.1. 2026 verändern und Tostedt verlassen. Ich bin mir aber sicher, Tostedt wird ihn nicht verlassen, denn das was er hier alles erleben und gestalten durfte, wird ihn sein Leben lang begleiten. Alles Gute für Deine Zukunft, Kai!

Foto: H. Kalinowsky, vlnr Uschi Becker, Beisitzern bei TösterKultur e.V., Kai Schöneweiß, 2. Vorsitzender, Ulrike Mißfeldt, Beisitzerin, Dr. Harry Kalinowsky, 1. Vorsitzender, Veronika Hillenhagen, Schatzmeisterin.

Kulturraum für Tostedt

Als Vorsitzender von TösterKultur e.V. habe ich schon nach kurzer Zeit lernen müssen, Kulturraum in Tostedt ist knapp und er wird immer knapper. Wir wurden als Verein zwar meistens freundlich aufgenommen, aber es zeigte sich doch auch, jeder Raum hat Beschränkungen, die Kunst- oder Kulturangebote einschränken. Das geht vom Jugendzentrum über das Haus der Begegnung, die Gemeinderäume der beiden großen Kirchen bis hin zu der Aula der Grundschule Poststraße oder die Obergeschosse der Sparkasse und vom Haus am See. Wir nutzen sie, und es ist auch gut, dass wir sie nutzen dürfen. Sie sind nutzbar für uns und dennoch, für das, was möglich und sinnvoll wäre, sind sie nicht die Antwort die Kunst und Kultur in Tostedt brauchen. Fangen wir mit den ganz simplen Dingen an, die irgendwo untergebracht werden müssen. Stühle, Tische, Pavillons, technisches Equipement, Dekomaterial, Workshopmaterialien, Bücher, Kunstwerke u.a. Bislang wird dies privat und auf verschiedene Standorte verteilt verwahrt. Aber auch, wo können sich bei Bedarf Arbeitsgruppen zusammensetzen und auf vorhanden Bürologistik zurückgreifen? Wo gibt es die Möglichkeit, interessante Ausstellungskonzepte, die jenseits der Wandbehängung links und rechts eines Ganges konzipierbar wären, umzusetzen?

Diese Beispiel mögen genügen, um zu zeigen, dass ein Kulturraum, der Möglichkeiten schafft, in und für Tostedt fehlt. Und ist es vermessen, sich einen Kulturraum zu denken, der in seiner ästhetischen Ausgestaltung die Nutzer und Besucher positiv zu überraschen weiß?

Im Vorstand des Vereins haben wir diskutiert, wie wir mit diesem Wunsch weiter umgehen wollen und haben uns dazu entschlossen, dieses Thema auf ein eigenes organisatorisches Gleis zu setzen. Wir suchen demnach jetzt Menschen, die bereit sind, sich der Idee eines Kulturraums für Tostedt entweder in Form eines Vereins oder einer Genossenschaft anzunehmen. Junge Kommunalpolitiker wären hier besonders aufgefordert, dieses bürgerschaftlich zu organisierende Projekt auf ein konstruktives Gleis zu setzen. Es gibt derzeit einige Objekte in Tostedt, die zum Verkauf anstehen und geeignet wären, die Kulturraumfrage zumindest zu lindern, so z. B. das Niedersachsenhaus in der Bremer Str. 4 mit einem faszinierenden Kuppelgewölbe, das immer wieder zum Verkauf ansteht. Ebenso, nebenan, Bremer Str. 6, ein Zweifamilienhaus im Stil der Vierziger (?), oder aber ein Haus in der Bahnhofstraße, Ecke Freudenthalstraße, oder ein Pfeifengrundstück in der Lohbergenstr. Es gibt viele Ansätze, die zu prüfen und ggf. zu entwickeln wären.

Ein Team, das sich dieser Aufgabe annimmt, müsste erst einmal eine Art Pflichtenheft entwickeln, um herauszuarbeiten, was bräuchten wir, was würde Tostedt in der Kulturraumversorgung voranbringen? Wir würden unsere Erfahrungen ebenso einbringen, wie vielleicht auch ein Architekt seine Erfahrung?

Ich lass diesen Input hier einfach mal so stehen und dann schaue ich, ob sich Menschen finden lassen, die Lust auf ein tolles Projekt haben, das Tostedt aufwerten könnte. Abonniert gerne meinen Newsletter.