Erst Merz und dann Leo

Schon erstaunlich, was demokratische Prozeduren mitunter für Ergebnisse produzieren. Bei einer Kanzlerwahl braucht es auf einmal zwei Wahlgänge und bei der Papstwahl, wo alle mit einem längeren Prozedere rechnen, wird die Möve auf dem Dach plötzlich durch weißen Rauch gestört und ein US-Amerikaner betritt als Leo der 14. den Balkon. Verrückte Zeiten mit verrückten Leuten. Putin vorneweg. Er bekämpft unverdrossen die Nazis und keine Silbe darüber, dass Stalin gleichfalls die Polen überfiel und somit den 2. Weltkrieg ebenfalls in Gang setzte. Ach ja, Geschichtsklitterung scheint gut anzukommen. Wer denkfaul ist, lässt sich gerne Bären, und seien es russische, aufbinden.

Und was geht hier bei uns ab? Die Post ändert die Leerungszeiten bei den Briefkästen. Deutlich im Zeitrahmen reduziert. Da will offenbar auch keiner mehr spät arbeiten. Oder ist das die angemessene Reaktion auf eine gelingende Digitalisierung in Deutschland? Briefe haben demnächst einen Seltenheitswert und dafür braucht man dann wahrlich keine Art von Rundumversorgung mehr. Service durch Menschen ist schließlich eine teure Angelegenheit. Seien wir froh, dass es überhaupt noch Briefkästen gibt.