Tostedt, dieses Ergebnis der Bundestagswahl müssen wir erst einmal sacken lassen! Die Balkengrafiken sind der website tostedt.de entnommen.
War das ein Debakel für die Freiheit insgesamt oder für Christian Lindner?
Wie sah es in der Samtgemeinde Tostedt aus?
Insgesamt 796 Zweitstimmen konnte die FDP auf der Ebene der SG erringen. In der Gemeinde Tostedt waren es 305. Bei den Gemeinden ragt Welle mit 6,2% der Stimmen für die FDP heraus.
Der Erfolg der AfD und von den Linken sollte uns zudem wirklich zu denken geben. Was macht die demokratische Mitte falsch, dass mit AfD, BSW und Linke 31,5 % der Stimmen nach rechts- oder linksaußen gegangen sind?
Wenn wir glauben, dass seien alles Proteststimmen, liegen wir falsch. Es sind tiefgreifende Verwerfungen unserer Gesellschaft, die nicht allein auf deutsche Politik zurückführen sind. Der digitale Wandel, die geopolitischen Verwerfungen mit dem Krieg in Europa, die Migrationsfolgen und der Klimawandel erfordern Antworten, die wir bisher nicht wirklich überzeugend im Geist der Freiheit und der sozialen Sicherheit geben können. Und vor Ort spüren wir die Inflation bei den Lebenshaltungskosten ganz konkret im eigenen Portemonnaie. Das Wahlergebnis ist eine Antwort auf die Verunsicherung in unserem Land. Wer jetzt aber mit einfachen Parolen und Losungen meint, das in den Griff zu bekommen, wird dem Wegdriften der demokratischen Kräfte weiter Vorschub leisten.
Letzte Neuigkeiten: Konstantin Kuhle zieht sich aus der Politik zurück.
Heute Morgen ging wohl eine echte Schockwelle durch Tostedt. In einem sehr ausführlichen Schreiben gab Thorsten Friesecke, der Betreiber der zwei noch in Tostedt vorhandenen Zeitungs- und Tabakgeschäfte, Bahnhofstraße und Unter den Linden, bekannt, dass das Familienunternehmen nach mehr als 50 Jahren das Geschäft beenden wird. „Was, dann ich kann ich keine Bücher mehr in Tostedt kaufen?“, war eine spontane Reaktion in meinem familiären Umfeld. Wir können hoffen, dass es nicht soweit kommt. Denn auf Facebook konnte ich wenig später lesen, dass es für das Geschäft in der Bahnhofstraße einen Nachfolger geben soll.
Das Statement von Thorsten Friesecke ist denkwürdig:
Es erinnert uns daran, welchen Wert das persönliche Kauferlebnis hat. Der im Text erkennbare leicht sarkastische Unterton ist in diesem Fall besonders berechtigt. Thorsten hat zusätzliche Dienstleistungen und soziale Nähe vermittelt, die in Discounterläden, egal ob im Buch- oder Lebensmittelbereich, so nicht üblich sind. Gerade älteren Bürgerinnen und Bürgern wird die besondere Art der Beziehungspflege durch Thorsten und seine Mitarbeitenden fehlen.
Der kalte Geist des technischen Fortschritts und der kapitalistischen Verwertungsmaximen (gelebt und gesteuert von Mitmenschen, nicht von einem „bösen Kapitalismus“) blutet unsere Innenstädte aus und wir können dem nur wenig entgegensetzen. Kauft mehr in Tostedt kann diese Tendenzen verzögern, aber nicht aufhalten. Und jeder prüfe sich selbst, ist es nicht zu verlockend, einfach per Knopfdruck bei Amazon et al. zu bestellen als sich persönlich auf den Weg zu einem Geschäft zu machen? Gerade wenn man im Berufsleben steht, dazu noch Familie hat und von Tostedt aus sich in Richtung Hamburg aufmacht, da lässt sich doch wenigstens einiges per Smartphone im Zug erledigen und es wird bequem nach Hause geliefert.
Was das alles für die Entwicklung des Zentrums von Tostedt bedeutet, lässt sich schon jetzt am Wandel der Geschäftsstruktur ablesen. Neue Geschäfte entstehen im Dienstleistungsgewerbe und dort zunehmend durch Familiennetzwerke, die mit kostengünstigen Hilfskräften den Betrieb aufrecht erhalten können.
Wie lässt sich unser Zentrum lebendig gestalten? Kulturelle Angebote sind ein wichtiger Beitrag. Aber gibt es öffentliche Toiletten? Gibt es einen Kulturraum? Und wie lässt sich das Zentrum weiter verdichten, ohne dass Lebensqualität für die Bewohner verloren geht? Hierauf müssen wir in Tostedt eine Antwort finden und zwar möglichst in einem intensiven Austauschprozess unter den Bürgerinnen und Bürgern.
Und schließlich, was macht Thorsten nach dem 31. August? Wandert er aus oder kommt er in den TösterKultur e.V.?
Der Auftritt von Vize-Präsident J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz hatte wirklich etwas von einem Schockmoment. Die amerikanische Regierung stärkt rechtsextremen Bewegungen in Europa unter dem Vorwand, die Meinungsfreiheit zu verteidigen und vor totalitären-linken Entwicklungen zu schützen. Wer nun meint, das sei nur aus der Geschichtslosigkeit amerikanischer Eliten zu erklären, dem muss entgegengehalten werden, dass J.D. Vance bei seinem Aufenthalt auch das KZ Dachau besucht hat. Er müsste also wissen, warum es gerade in Deutschland eine besondere Wehrhaftigkeit gegen rechtsextreme Strömungen gibt. Und doch kommen sie mit diesem, den Wahlkampf stark beeinflussenden Statements daher. Sie, das sind eben Elon Musk, Trump und überhaupt die Republikanische Partei, soweit sie folgsam als Schafe oder als Wolfsrudel Trump hinterher trotten.
Unbestritten ist in den USA das Verständnis von Meinungsfreiheit sehr weit gefasst und Nazis können ebenso agitieren wie Vietnamgegner die amerikanische Flagge verbrennen konnten. Eine Anfrage über ChatGPT, am frühen Morgen des 16. Februar bestätigt es:
„Ich würde den Deutschen zunächst erklären, dass Meinungsfreiheit in den USA viel absoluter verstanden wird als in Deutschland. Während in Deutschland Meinungsfreiheit durch das Grundgesetz garantiert ist, aber durch Gesetze gegen Beleidigung, Volksverhetzung und bestimmte Symbole eingeschränkt wird, schützt der First Amendment der US-Verfassung die Redefreiheit fast uneingeschränkt vor staatlichen Eingriffen. Das bedeutet, dass selbst extrem kontroverse oder beleidigende Meinungsäußerungen oft als verfassungsrechtlich geschützt gelten.
Zentrale Unterschiede:
Fast absolute Redefreiheit in den USA
Die US-Verfassung schützt selbst radikale, rassistische oder extremistische Meinungen, solange sie nicht zu unmittelbarer Gewalt aufrufen („Clear and Present Danger“ bzw. „Incitement to Imminent Lawless Action“).
Selbst Gruppen wie Neonazis oder der Ku-Klux-Klan dürfen legal Demonstrationen abhalten.
Einschränkungen in Deutschland
Deutschland hat als Lehre aus der NS-Zeit Gesetze gegen Volksverhetzung (§ 130 StGB) und das öffentliche Zeigen verfassungsfeindlicher Symbole.
Auch Beleidigung (§ 185 StGB) oder Holocaust-Leugnung (§ 130 Abs. 3 StGB) sind strafbar.
Beispiel: Hakenkreuze vs. Confederate Flag
In Deutschland ist das Zeigen eines Hakenkreuzes strafbar, es sei denn, es geschieht in Kunst, Wissenschaft oder zur Aufklärung.
In den USA ist selbst das Zeigen von Nazi-Symbolen durch die Meinungsfreiheit geschützt.
Darf man in den USA die amerikanische Flagge verbrennen?
Ja! Das wurde vom Supreme Court 1989 in Texas v. Johnson entschieden. Das Gericht befand, dass das Verbrennen der Flagge eine Form der geschützten Meinungsäußerung ist. Wer also aus Protest die US-Flagge verbrennt, kann nicht bestraft werden – auch wenn das viele Amerikaner empört.
Das zeigt gut den US-Ansatz: Die Meinungsfreiheit ist dort selbst dann geschützt, wenn sie den Staat oder nationale Symbole angreift. Das wäre in Deutschland undenkbar, da etwa das „Verunglimpfen des Staates und seiner Symbole“ (§ 90a StGB) strafbar ist.
Fazit: In den USA steht die Meinungsfreiheit über fast allem – in Deutschland gibt es dagegen klare Grenzen, um die Demokratie und gesellschaftliche Ordnung zu schützen.“
Aber das ist inzwischen mitunter auch nur noch Theorie, in vielen US-Staaten werden Bücher aus Bibliotheken verbannt, die nicht in den Wertekontext, weil woke et al., der Republikaner gehören. Und gerade Elon Musk hat kein Problem damit, ihm missliebige Post aus X zu löschen. Und Trump sperrt die Medien vom Weissen Haus aus, die ihm zu kritisch begegnen. Die republikanische Elite der USA ist machtgierig, heuchlerisch und lässt ohne mit der Wimper zu zucken, Menschen zumindest wirtschaftlich über die Klinge springen.
Aber schauen wir, was auch hierzu ChatGPT zum Besten gibt:
„Ja, es gibt tatsächlich Fälle, in denen republikanisch dominierte Bundesstaaten Bücher aus Bibliotheken entfernen oder den Zugang zu bestimmten Informationen erschweren – oft mit der Begründung, Kinder oder Jugendliche vor „unangemessenen“ Inhalten zu schützen. Das wirft durchaus Fragen zur Doppelmoral in Bezug auf Meinungsfreiheit auf.
1. Bücherverbote:
In mehreren republikanisch regierten Bundesstaaten, darunter Texas, Florida und Tennessee, wurden Bücher aus Schul- und öffentlichen Bibliotheken entfernt.
Betroffen sind häufig Werke mit LGBTQ+-Themen, Rassismus-Kritik (z. B. über die Bürgerrechtsbewegung oder Sklaverei) oder feministische Inhalte.
Ein Beispiel ist Toni Morrisons „Beloved“, ein Roman über die Sklaverei, der in einigen Schulen entfernt wurde. Auch Klassiker wie Maus (eine Graphic Novel über den Holocaust) wurden zeitweise verboten.
Diese „Book Bans“ stehen im Widerspruch zur republikanischen Rhetorik über uneingeschränkte Meinungsfreiheit.
2. Einschränkungen für kritische Medien:
Einige republikanische Politiker meiden gezielt kritische Journalisten oder verweigern ihnen den Zugang zu Pressekonferenzen.
Der ehemalige Präsident Donald Trump erklärte Medien wie CNN oder die New York Times zu „Feinden des Volkes“ und versuchte, sie aus dem Weißen Haus zu verbannen.
Gouverneur Ron DeSantis (Florida) hat Gesetze erlassen, die kritische Berichterstattung über Politiker erschweren (z. B. durch Lockerung von Verleumdungsklagen gegen Journalisten).
3. Heuchlerei in der Debatte über Meinungsfreiheit?
Republikaner argumentieren oft, dass Social-Media-Plattformen wie Twitter (vor Elon Musk) konservative Stimmen unterdrückten, während sie gleichzeitig Bücher aus Bibliotheken entfernen oder den Lehrplan beeinflussen.
Sie fordern „freie Rede“, wenn es um radikale konservative Meinungen geht (z. B. Wahlbetrugsverschwörungen), aber beschränken sie, wenn es um progressive oder LGBTQ+-Themen geht.
Sie kritisieren „Cancel Culture“ von links, praktizieren aber selbst eine Form von „Cancel Culture“, indem sie Bücher und kritische Berichterstattung unterdrücken.
Fazit:
Ja, es gibt eine erhebliche Doppelmoral. Die Republikaner verteidigen die absolute Meinungsfreiheit, wenn es um Dinge wie das Recht auf rassistische, homophobe oder verschwörungstheoretische Aussagen geht. Gleichzeitig greifen sie selbst in den öffentlichen Diskurs ein, indem sie Bücher verbieten oder kritische Medien ausschließen. Das zeigt, dass ihre Verteidigung der Meinungsfreiheit oft selektiv ist – sie gilt nur, solange sie der eigenen Agenda dient.“
ChatGPT ist toll: Europa, kann man da nur sagen, lass Dich nicht am Nasenring durch die Manege führen.
Gestern war ich bei der Veranstaltung der FDP Tostedt im Kastanien Café & Grill und musste erstaunt und als Liberaler freudig feststellen, der Laden war voll. Mehr als 30 Zuhörerinnen und Zuhörer folgten den Reden vom hiesigen liberalen Bundestagskandidaten Ingmar Schmidt und natürlich besonders den Ausführungen von Konstantin Kuhle, dem prominenten Gesicht der FDP-Bundestagsfraktion aus Niedersachsen. Kuhle verstand es hervorragend, sein Verhalten in der sog. Merz-Woche zu erläutern und den Zuhörern wichtige Hinweise für den Wahlkampf vor Ort aus liberaler Sicht zu vermitteln. Unterm Strich belegt diese Veranstaltung, das Interesse an Politik ist in diesem Wahlkampf wirklich groß und wenn man aus erster Hand erfahren kann, wie es in Berlin zugeht, kommen die Leute auch! Eines ist für mich klar, der Wahltag wird Überraschungen bieten und die Umfrageergebnisse der letzten Wochen werden keine Wahlergebnisse sein.
Foto: H.Kalinowsky, vlnr: Dr. Harry Kalinowsky, Ingmar Schmidt, Konstantin Kuhle, Nicole Hövelmeyer, Marco Owczarek und Charlotte Michel
Foto: H. Kalinowsky, vlnr: Ingmar Schmidt, Konstantin Kuhle
Die neue Kreuzung bei Bade findet ihre Vollendung. Es ist schon erstaunlich, dass dabei doch das eine oder andere nicht ganz überzeugen konnte und Änderungen nötig waren. Gut, man wird sehen, ob es unterm Strich zu einer Gewöhnung kommt. Was jedoch nicht neu dort ist, ist eines der wenigen Wahrzeichen von Tostedt, auch wenn man es bei Google garnicht sofort findet. Als Zugezogener weiß ich nichts von der Entstehungsgeschichte, wenn ich nicht gerade danach forsche. Aber klar müsste es doch jedem vor Augen stehen, so sollte ein Zeichen der Verbundenheit mit der Welt nicht aussehen, auch wenn es vielleicht gerade gut die Zerrissenheit unserer Welt symbolisieren könnte, abgerockt. Ich bin dafür, es sollte restauriert werden. Ich schlage dem Heimatverein und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft und TösterKultur e.V. sowie dem Rat der Gemeinde Tostedt vor, lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dieses kleine, aber doch bedeutsame Signal von Weltgemeinschaft zu restaurieren! (Fotos: H.Kalinowsky)
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