Wahlplakate 2025

Heute, auf dem Weg durch die Bahnhofstraße, fällt mein Blick auf diese drei Wahlplakate. Und da frage ich mich, was denken die Menschen, wenn sie so etwas sehen und wahrnehmen? Mit Information hat das ja nichts zu tun. Hier geht es mehr um emotionale Ansprache. Die CDU beschränkt sich auf ihre Kandidatin und den Hinweis, beide Stimmen erhalten zu wollen, also Erststimme für die Kandidatin, Zweistimme für die Partei. So macht man inhaltlich nichts falsch, man sagt ja sonst nichts und muss sich nicht vorhalten lassen, auf dem Plakat falsche Versprechungen gemacht zu haben. Aber wie sieht es bei der SPD aus? Da wird doch ziemlich tief in die Trickkiste der subkutanen (unter die Haut gehende) Ansprache gegriffen. Mehr für Dich, das klingt doch vielversprechend, wer denkt da nicht gleich an Geld und mehr Einkommen? Aber meinen sie das so, und wer ist für die SPD das Dich? Und dann noch: Besser für Deutschland. Was soll diese Aneinanderreihung auslösen? Wenn es mir besser geht, geht es auch Deutschland besser? Wenn das einträfe, würden das vermutlich viele so denken. Aber gibt es dies als kausalen Zusammenhang? Wohl kaum, denn Deutschland braucht sicherlich mehr als nur Menschen, denen es besser geht. Wieviele sollen das denn sein? Alle? Sehr unwahrscheinlich. Vielleicht meint die SPD ja auch ein Mehr an Steuern für Deutschland, und das betrifft dann das Dich ganz anders als mit mehr Einkommen, und dannn würde Deutschland natürlich noch besser Geld ausgeben können, aber wofür? Ist dann sichergestellt, dass es uns insgesamt besser geht?

Beim Plakat der Grünen, Leben: bezahlbar machen, da musste ich wirklich an mich halten um nicht laut loszulachen. Da kommt Habeck mit dem Vorschlag um die Ecke, jetzt auch auf Kapitaleinkünfte Sozialabgaben erheben zu wollen, ohne genau sagen zu können, ob das rechtlich und technisch und für wen umsetzbar wäre. Die Mittelschicht, die weiß, dass für die Zukunft vorgesorgt werden muss, fühlt sich da möglicherweise als Goldesel missbraucht, oder? Wer soll dann davon besser leben können? Das Prekariat? Mit der populistischen Gegenüberstellung von den hart arbeitenden Menschen und denen, die Einkünfte ohne arbeiten zu müssen, haben, bedienen sich die Grünen eines im Kern spalterischen Politikstils. Die Reichen haben ihren Reichtum nicht verdient und wer nicht arbeitet muss zur Kasse gebeten werden und Millionäre sind sowieso Menschen, denen wir ihr Geld (das können sie doch nicht ehrlich verdient haben) wieder wegnehmen müssen, so denken offenbar Grüne. Und von Wirtschaft und der Schaffung gesellschaftlichen Reichtums scheinen sie wirklich keine Ahnung zu haben oder es ist ihnen egal, Hauptsache, sie können die Neidgefühle ausbeuten und Versprechungen machen auf Kosten einer bestimmten Gruppe von Menschen. Und wenn ich dann an die Kosten denke, die die Umstellung für ältere Menschen in ihren hart erarbeiteten, inzwischen in die Jahre gekommenen Häuser mit sich bringen sollen, wenn die Gasheizung gänzlich kaputt geht, oder wie die steigenden CO2-Abgaben ihre Altersversorgung auffrisst, da vergeht mir das Lachen über die Grünen.

Gut, dass wir uns Botschaften per Wahlplakat nur für einige Wochen ansehen müssen. Die konkrete Politik, die sollten wir uns genauer anschauen und jeweils nachfragen, egal in welcher Partei.