35. Tostedt-Morlaàs-Jubiläum 2024

Musik – ein Brückenbauer der Partnerschaft
Am 7. November habe ich als Vorsitzender von TösterKultur e.V. und 2. Stellv. Bürgermeister von Tostedt, von der Reise einer Musik- und Bürgerschaftsdelegation in die südwestfranzösische Partnergemeinde Morlaàs dem Ausschuss für Kultur, Sport und Partnerschaften der Gemeinde Tostedt berichtet.
Unterstützt von einer Bilddokumentation gab ich einen Eindruck von dem Besuch. Zentrales Moment dieser Begegnungsreise war die Feier des 35jährigen Jubiläums der Partnerschaft von Morlaàs mit Tostedt und der portugiesischen Gemeinde Manteigas. Auf Wunsch des französischen Partnerschaftskomitees stand TösterKultur e.V. als Partnerschaftsverein mit Morlaàs, vor der Aufgabe, den Wunsch umzusetzen, mit Musikern das Jubiläum zu feiern. Daher machte sich für die Zeit vom 10. bis zum 15. Oktober eine 24köpfige Delegation mit 10 Musizierenden auf den Weg nach Morlaàs, das in der Nähe von Pau vor den Pyrenäen liegt.
Ein Folk-Duo mit Elke und Günter Mutz, die Piano-Spielerin Jana Schramm, und eine Gruppe aus dem Posaunenchor unter Leitung von Kai Schöneweiß vertraten in beeindruckender Weise das deutsche Element beim Musikfest im Rahmen des Dorffestes von Morlaàs. Für mich gab es vor allem zwei „Gänsehautmomente“ bei dieser Begegnung. Mit der Gemeindespitze war verabredet worden, eine Trompete als Gastgeschenk mitzubringen, das seitens des Vereins durch einen Notensatz für Blasinstrumente über Beethovens Ode an die Freude ergänzt wurde. In einer Feierstunde zur Bestätigung der Partnerschaft mit Morlaàs unterzeichnete ich eine neue Partnerschaftsvereinbarung und übergab die Trompete als Hoffnungszeichen für die weitere Entwicklung der Partnerschaft mit Hilfe der Musik. In dem gerade neu eröffneten Festsaal im Rathaus sangen dann über hundert
Franzosen, Portugiesen und Deutsche die Ode an die Freude. Ein portugiesischer Trompeter hatte spontan das Instrument und die Noten genommen, um die Ode anzustimmen.
Ähnlich eindrucksvoll verlief die Zeremonie am Sonntag nach dem Gottesdienst
mit der Niederlegung eines Kranzes am Ehrenmal der gefallenen Soldaten.
Französischen Soldaten stimmten ein Trompetensignal an, anschließend erklang durch den Posaunenchor aus Tostedt die Marseillaise. Mehr als 250 Menschen waren unverkennbarvon diesem symbolträchtigen Beitrag aus Tostedt ergriffen.
Musik spielte als Lieferant für Gänsehautmomente auch am späten Abend des
gleichen Tages noch eine große Rolle, als die portugiesische Delegation im Anschluss an das Dinner das Lied der Nelkenrevolution „Grândola vila morena“ anstimmten. Leider war ich da schon nicht mehr im Restaurant, da ich meinen Hund, der mich nach Frankreich begleitet hatte, vor dem Feuerwerk in Sicherheit bringen musste. Aber nicht nur Musik durchzog die Besuchstage, es gab Ausflüge und Besuche, die besondere südfranzösische Kultureindrücke vermittelten, es gab eine private und gemeinschaftliche Verpflegungsqualität, die alle Erwartungen gesprengt hat, es wurde gemeinsam oft gesungen, natürlich auch Boule gespielt und die Begegnungen zwischen den Nationen verlief in einem besonders brüderlichen und schwesterlichen Geist. Ein Portugiese half beim Posaunenchor aus und am Ende des Konzertabends standen die französischen
Musiker gemeinsamen mit ihren Gästen auf der Bühne. Die zunächst mit Erstaunen im Programm angesetzte Schlusszeit einzelner Tage mit 2 Uhr wurde locker erreicht und wie ich hörte, haben die Portugiesen die letzte Nacht einfach durchgemacht, um am anderen Morgen in den Bus für die Rückfahrt zu steigen. So anstrengend die Tage für mich auch waren, das Engagement wurde durch die erlebte Freundschaft mit den Bürgerinnen und Bürgern aus Morlaàs und aus Portugal dafür ausreichend belohnt. Ich werde in den nächsten Tagen ein kleines Video zum Besuch fertigen und über youtube veröffentlichen. Harry, 8. November 2024

Foto zeigt mich neben Bürgermeister Joël Ségot von Morlaàs bei der Unterzeichnung der neuen Partnerschaftsurkunde. Foto: Nicole Valtinke